Einmal im Jahr gönne ich meinem Körper eine Auszeit: 46 Tage ohne Fleisch, Eier, Gluten, Milch, Alkohol und Zucker. Natürlich bietet es sich an die schöne christliche Tradition der Fastenzeit, also den Zeitraum zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag dafür zu nutzen. Dass Alkohol und Zucker nicht gesund sind, wissen wir alle seit der Volksschule. Aber es überrascht auch mich immer wieder aufs Neue, dass sich mein Körper schon nach einem Tag anders anfühlt. Besser, fitter, reiner. Der böse Zucker ist wohl wirklich böse. Aber leicht fällt mir diese Auszeit nicht. Keine dunkle Schokolade zu essen, ist echt schwer für mich. Warum ich es trotzdem durchziehe? Zum einen geht es mir um einen „Reset“ für meinen Körper. Das Weglassen von zugesetztem Zucker macht sich körperlich bemerkbar. Neben dem besseren Körpergefühl spürt man das auch auf der Waage. Zum anderen geht es mir darum durchzuhalten. Mir selbst zu beweisen: Ich schaffe das.
Und was hat das jetzt mit Yoga zu tun? Einiges. Viele überzeugte Yogis sind quasi Dauerfaster, verzichten auf Fleisch, ernähren sich vegan, Alkohol sowie andere Drogen sind ebenfalls verpönt. Dafür gehören Reinigungsrituale für den Körper genauso zur Praxis wie die Rituale, mit denen wir unseren Geist in Ordnung halten (z.B. Meditation). Man muss kein Yoga-Hardliner sein, um die positive Wirkung des Fastens zu spüren. Man wird körperlich leistungsfähiger und kommt morgens besser aus dem Bett, das merkt man auch in der Asanapraxis. Und irgendwie lässt mich der Verzicht auch ruhiger werden, ich denke mehr nach und bin etwas (nur ein bisschen) introvertierter als sonst. Und das ist es ja eigentlich auch, was die Fastenzeit im Christentum bewirken soll, in sich gehen, Buße tun. Es geht mir persönlich beim Fasten nicht nur ums Entgiften oder ums Bußen, sondern eher darum, Verzicht zu üben. Die meisten von uns leben im absoluten Konsumwohlstand. Wenn wir etwas wollen, können wir es (fast immer) haben. Wir können uns nicht mehr vorstellen, wie es ist, auf etwas verzichten zu MÜSSEN (und ich meine damit nicht, dass wir uns das neue iPhone nicht leisten können). Alles ist immer und überall verfügbar. Die meisten unserer Alltagsprobleme sind „first world problems“ in einer Zeit, in der Millionen Menschen auf der Flucht leben, bombardiert werden und/oder keinen Zugang zu Trinkwasser haben. Das Fasten hilft mir am meisten dabei, an die zu denken, die nicht so privilegiert sind wie wir. Und wenn es dafür nötig ist, ein paar Wochen keine Schokolade zu essen, ist das ein lächerlich geringer Einsatz. Yoga hilft mir die Fastenzeit durchzuziehen. Ich bin fokussierter und unser Yoga.Programm lenkt auch wunderbar von Heißhunger auf Süßes ab. In diesem März stehen einige großartige Dinge an.
Gleich am ersten Märzwochenende ein Yoga- und Skitourenwochenende und ein Sonnengruß Asana Workshop. Am 14.3. startet Julias TCM und Yin Yoga Workshop Reihe und vom 20. bis 22.3. steht ein Detox.Wochenende im Studiokalender. Die Fastenzeit wird heuer ein Klacks! Namasté
https://yogamotion.at/asana-workshop-sonnengruss/