Pfoah, dieses Jahr 2020 hat es wirklich in sich! Jede Woche, jeden Monat kommen neue Herausforderungen auf uns zu. Wirtschaftlich und menschlich. Corona bestimmt unser tägliches Leben auf so vielen Ebenen. Auch unser „Yoga.Studio.Leben“. Gerade diese neue 10 Personen-Beschränkung macht uns momentan zu schaffen. Im Gegensatz zu vielen anderen Studios haben wir uns entschieden, diese Maßnahme und auch alle anderen Sicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten. Und noch mehr. Wir haben jetzt auch ein Luftreinigungssystem. Warum? Weil unser Studio ein Ort der Gesundheit, der Sicherheit und des Wohlfühlens sein und bleiben soll.
Das heisst aber auch, dass wir einerseits Yogis auf Wartelisten für Stunden setzen müssen, dass nicht immer alle Platz haben und wir hoffen sie / euch damit nicht zu verärgern. Und das obwohl wir andererseits jeden Cent gebrauchen könnten, um den Studiobetrieb weiter zu gewährleisten nach Wochen und Monaten ohne Umsatz. Aber all das ist aber nur eine Seite der Geschichte. Die andere Seite berührt und bestärkt mich. Eine sehr liebe Kursteilnehmerin (Volkschullehrerin) hat mir erzählt, eine ihrer Schülerinnen hat während der Sommerferien einen Waschzwang entwickelt. Sie wäscht sich laufend die Hände. Immer wenn sie etwas berührt, minutenlang. Letzte Woche konnte sie ihre Hausübung nicht machen, weil sie ihre Füllfeder nicht mehr halten konnte. Sie hat ihre kleinen Hände wundgewaschen. Eine andere Teilnehmerin hat mir erzählt, eine 80Jährige Dame ist zu ihr zur Cranio-Behandlung gekommen. Bis vor Corona hat sie ihren Enkeln jede Woche vorgelesen. Die Kleinen haben auf ihrer Schoß gesessen und sie hat jede Minute genossen. Seit dem Lockdown dürfen die Kinder ihre Oma nicht mehr besuchen, zur Sicherheit. Die Oma soll ja schließlich gesund bleiben, also wird sie isoliert. Das Handauflegen bei der Cranio-Behandlung war die erste menschliche Berührung für die alte Dame seit Mitte März, seit einem halben Jahr. Ja, dieser Virus ist schlimm und macht unseren Körper krank, aber weiviel Leid verursacht er abseits, im Stillen. Lasst uns besser aufeinander aufpassen, genauer hinhören und hinsehen und füreinander da sein. Solltet ihr einmal in einer unserer Yogastunden keinen Platz finden, nicht sauer sein und bitte auf eine andere Stunde ausweichen. Ihr seid uns wichtig und wir werden das alle gemeinsam hoffentlich gut hinbekommen und dieses Jahr meistern. Namasté.