Seit gestern weiss er, wie sich der Grund des Neusiedler See’s anfühlt. Gatschig. Wahrscheinlich hat er sogar etwas Schlamm zwischen seinen Zehen in seinen Flip Flops auf die Bühne mitgenommen. Erst war mit seiner Band Stand Up Paddeln am See, dann on Stage. War das ein wunderbar entspannter, schöner Abend mit Jack Johnson. 28 Grad, der See ganz nah, fast Vollmond über dem Römersteinbruch St. Margarethen im Burgenland. Seit so vielen Jahren versetzen mich die Songs des Hawaiianers automatisch in Urlaubsstimmung. „Upside down“, „Sitting, waiting, wishing“, „Better together“ Er spielt sie alle und tausende Menschen im Publikum singen, tanzen, grinsen übers ganze Gesicht. Es ist unmöglich, sich nicht verzaubern zu lassen. Jack Johnson und seine Musik machen glücklich. Warum eigentlich? Warum macht Musik eigentlich glücklich?
Dieses Phänomen ist tatsächlich messbar. Musik verändert den Herzschlag, den Blutdruck, die Atemfrequenz und die Muskelspannung des Menschen. Und sie beeinflusst den Hormonhaushalt. Die Klänge wirken vor allem auf Nebenniere und Hypophyse. Je nach Musikart werden verschiedene Hormone abgegeben. Adrenalin bei schneller und aggressiver Musik, Noradrenalin bei sanften und ruhigen Klängen. Letztere können so zum Beispiel die Ausschüttung von Stresshormonen verringern und die Konzentration von schmerzkontrollierenden Betaendorphinen im Körper erhöhen.
Musik kann so tatsächlich Schmerzen dämpfen. Folgerichtig wird sie deshalb in der Medizin in den verschiedensten Bereichen therapeutisch eingesetzt. Vor allem in der Psychiatrie und in der Schmerztherapie leistet sie nützliche Dienste. Aber auch in der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten und in der Geriatrie kann sie ein wertvolles Hilfsmittel sein. Denn Musizieren kann wie ein Jungbrunnen für das Gehirn sein, weil dabei neue Nervenverschaltungen gebildet werden. Ja, wir haben heute früh Jack Johnson im Ö3 Wecker aufgelegt. Denn wie heisst es so schön: Glück ist das einzige, dass sich verdoppelt, wenn man es teilt.