Sport

Dicker Daumen

Mal schaun, ob das Splitboard und ich noch Freunde werden! Wollte heute vormittag nur kurz mal ausprobieren, wie das Ding funktioniert. Auseinanderbauen, Bindung umstellen, Felle drauf und rauf geht es mangels Schnee am Pistenrand in Mariensee am Wechsel. 

Die Piste ist abschnittsweise steil und extrem eisig. Nach 100 Metern beginne ich zu schwitzen und mir kommen erste Zweifel, ob diese Aktion wirklich schlau ist. Aber egal, aufgegeben wird ein Brief und auf halber Strecke ist das Gasthaus Fernblick. Da gibt es Tee … haben mag. Und wie anstrengend können 500 Höhenmeter bis zum Gipfel schon sein. Grundsätzlich klappt das Ganze nach einer Aufwärmphase ja gut, aber dann wird es zum ersten Mal richtig steil. Der Hang hängt nach links weg und ich muss über eine Eisplatte nach der anderen. Steigeisen wären toll. Ich beginne immer öfter zu rutschen. Nur nicht nach vorne legen. Gerade steigen. Nach hinten lehnen. Ruhig bleiben, ermahne ich mich selbst. Nach der nächsten Kuppe scheint die Sonne, die Piste wird weicher und es wird wieder flacher. Ich kämpfe mich nach oben, die Sonne scheint mir ins Gesicht, der Schnee knirscht, ich hab den Fernblick in Sichtweite … geht doch. Wobei, da oben wird es nochmal so richtig steil, aber nur ganz kurz. Mein Freund (der vorbei boardet) fragt, ob ich wirklich weiter gehen mag. Aber ja. Bloß dann kommt die steilste Stelle. Ich rutsche einmal, zweimal, dreimal … das geht nicht. Ich bräuchte wirklich Harscheisen, um weiter zu kommen. Also warte ich auf die Burschen, ich gebe auf. Probier ich es halt im Tiefschnee nächste Woche ordentlich. Das Brett wird mir abgenommen, ich halte mich am Zaun fest, schnaufe kurz durch und versuche zu meinem Brett zu klettern bzw. rutschen … die blödeste Idee des Tages, denn ich rutsche und rutsche, schaffe es einfach nicht mit meinen Schuhen Halt zu finden und werde schneller und schneller. Ich sause neben der Piste auf blankem Eis an den fahrenden Skifahrern vorbei. Fuck, es geht noch schneller und schneller runter. Ich drehe mich, verliere komplett die Kontrolle. Fangzäune, warum gibt es hier keine Fangzäune. Vor den Bäumen ist ein Stück Wiese, relativ flach. Ich versuche irgendwie in die Richtung zu lenken und komme tatsächlich nach 250 Metern Absturz zum liegen. Kurzer Check: Was tut weh? Daumen, Hand, Ellbogen, Rücken, aber nicht so schlimm. Ich stehe auf und setze mich wieder hin. Mir ist schwindelig und schlecht. 5 Minuten Pause. Dann muss ich über meine eigene Blödheit lachen und bin froh, dass nichts schlimmeres passiert ist. Gott sei dank hat das keiner gefilmt! Ich schnalle mein Brett an und bin 60 Sekunden später am Ausgangspunkt meiner Expedition. Na immerhin habe ich das Snowboarden nicht verlernt. Ergebnis: ein verstauchter, geschwollener Daumen, ein paar Schürfwunden, blaue Flecken und die Erkenntnis, dass ein frisch verschneiter Tiefschneehang für meine Splitboardexperimente wesentlich geeigneter gewesen wäre. Bis zum nächsten Wochenende wird hoffentlich wieder alles gut, denn dann geht es zum Skitouren- und Yoga-Camp auf die Trattenbachalm am Großvenediger. Ja, das Splitboard kommt mit … so schnell gebe ich nicht auf!

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3 Gedanken zu „Dicker Daumen“

  1. Hey, gar nicht gewusst, dass der Wechsel schon als Berg bezeichnet wird.

    Hab jetzt vor jedem Hügel Respekt 😅

    Gut das es so glimpflich ausgegangen ist!
    Baldige Besserung.

    Joga machst wieder gut
    Lg Martin

    Like

  2. Hey, gar nicht gewusst, dass der Wechsel schon als Berg bezeichnet wird.

    Hab jetzt vor jedem Hügel Respekt 😅

    Gut das es so glimpflich ausgegangen ist!
    Baldige Besserung.

    Joga machst wieder gut
    Lg Martin

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