Mit den Gerloser Bergfexen auf Tour ist immer ein Hammer. Letztes Jahr auf die Wechselspitze. „Das wird kernig!“ Heuer auf den Gerloser Hausberg, den Hanger. Auf 2472 Metern steht angeblich das schönste Gipfelkreuz der Region. Aber da raufkommen? „Der Aufstieg ist brutal.“ 4 Stunden später weiß ich, wie das gemeint war. Brutal steil, brutal rutschig, brutal anstrengend. Aber der Blick vom Gipfel ein absoluter Traum.
Los geht’s um 6 bei der Milchbar im Ortszentrum, von dort mit den Mountainbikes ins Schönachtal, links die Serpentinen rauf. Mir ist heiß, ich bin munter, ich freue mich. 45 Minuten später sind die ersten 300 Höhenmeter geschafft, wir schließen die Räder ab und rauf geht es. Erst durch den Wald, dann über eine extrem steile Wiese und dann wird’s richtig heftig. Schroffe Felsen, Steine, die abrutschen. Weg gibt es keinen. Ist auch besser so. So kommen hier nur Einheimische rauf und Urlauber kommen erst gar nicht auf die Idee diesen Gipfel anzugehen. Eine ganze Schar Gemsen klettert vor uns im Hochgebirge. So sicher würde ich mich auch gern bewegen können. Hier muss jeder Schritt wohlüberlegt sein. Aber kurz vor 10 haben wir es geschafft und stehen am Gipfel. Das Kreuz ist wirklich wunderschön. Im Gipfelbuch lese ich, es wurde in 119 Aufstiegen in 16 Tagen nach oben getragen. 856 Höhenmeter auf 2,2 Kilometern. Energieverbrauch ca. 1200 kcal pro Aufstieg. Getragene Last 1500 kg. Eine unglaubliche Leistung. Ich habe mich selbst raufgetragen und meine Nüsse, die ich jetzt verputze. Auch eine Leistung. Die Sonne strahlt uns im Gesicht, der Wind bläst uns um die Nase, die Welt liegt klitzeklein unter uns. Der Alltag ist so weit weg. Jede Tour mit den Mädels in den Tiroler Bergen ist eine Herausforderung. Das Gefühl, es geschafft zu haben, unglaublich. Muskelkater habe ich morgen fix, aber ich freu mich schon auf den Herbst und die nächste Tour. Bergfexen plant was Feines! Kernig, brutal, ich bin bei allem dabei 😉