„Wenn mir alles weh tut, ich ganz unten bin und das Gefühl habe ich kann nicht mehr, dann ruf ich mir das Gefühl in Erinnerung, wie es ist, wenn man so frei ist wie beim Skifahren. Einfach die Fliehkräfte spüren. Das ist meine Motivation gewesen, wenn ich in einem tiefen Loch war und nicht genau gewusst habe, wie es weiter geht.“ Ich hatte heute das Glück, Österreichs erfolgreichste Skifahrerin Anna Veith für den Ö3 Wecker zu interviewen. Anna hat sich im Oktober 2015 ihr Knie zerstört und kämpft seitdem um ihr Comeback. Tag für Tag. Geld hätte sie genug verdient, sie müsste sich nicht mehr weiter quälen, aber sie will zurück um zu gewinnen – auch – vor allem aber um ihrer größten Leidenschaft nachzugehen, dem Skifahren. Denn auf ihren zwei Bretteln ist sie glücklich.
Visualisierung als Motivation hilft tatsächlich den inneren Schweinehund zu überwinden. Die besten Sportler der Welt nutzen diese Technik als Erfolgsrezept. Ex Tennisprofi Charly Steeb hat einmal verraten, wie er im Daviscup-Finale 1988 gegen die damalige Nr. 1 der Weltrangliste Mats Wilander gewinnen konnte: „Ich war die Nr. 78, und die Chancen gegen die Nr. 1 stehen da normalerweise 1 zu 99. Doch ich legte mir im Geiste eine entsprechende Strategie zurecht. Immer und immer wieder – vor allem wenn ich abends im Bett lag – spielte ich im Geiste durch, wie ich gegen Mats auf dem Platz stehen und einen Punkt nach dem anderen gewinnen würde. Dann stellte ich mir vor, wie ich schließlich den Platz als Sieger verlassen würde. Dieses Kopfkino war so real, dass ich dabei regelrecht Glücksgefühle produzierte. Mit jedem Tag kam ich mehr zu der Überzeugung, dass ich auch in der Realität gewinnen kann. Ich bin sicher: Wenn ich nicht regelmäßig visualisiert hätte, ich hätte keine Chance gehabt!“ Die Sprache des Unterbewusstseins ist die Sprache der Bilder. Visualisieren bedeutet, geistige Bilder entstehen zu lassen. Durch diese „geistige Diaschau“ setzt man im Unterbewusstsein so genannte Anker, die man auch als Wegweiser für die Orientierung des Unterbewusstseins bezeichnen kann. Motivation fließt umso besser, je mehr man sich das gewünschte Bild mit äußerster Lebendigkeit in bereits verwirklichter Form vorstellt. Je besser es gelingt, sich selbst als erfolgreichen Hauptdarsteller auf einer geistigen Leinwand zu sehen, desto schneller wird diese gesteuerte Phantasie die Realisierung bewirken.