Yoga

Wenn Yoga und Psychosomatik sich treffen

Manchmal spüren wir es sofort: Etwas stimmt nicht. Der Hals kratzt, der Rücken schmerzt oder der Magen rebelliert – und tief im Inneren ahnen wir, dass das nicht nur körperliche Ursachen hat. Genau hier setzt die Psychosomatik an: Sie erinnert uns daran, dass Körper und Geist untrennbar verbunden sind.

Ich finde diesen Gedanken unglaublich tröstlich – und kraftvoll zugleich. Denn wenn wir verstehen, wie eng unsere Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen zusammenhängen, können wir selbst aktiv etwas für unsere Gesundheit tun.

Wenn der Körper spricht

Vielleicht kennst du das: Ein Streit lässt dich tagelang nicht los, und plötzlich bist du erkältet. Oder du fühlst dich in einer Lebenssituation gefangen, und kurze Zeit später meldet sich dein Rücken. Unser Körper ist ehrlich – er spricht mit uns, auch dann, wenn wir nicht zuhören wollen. Im Yoga lernen wir diese Sprache besser zu verstehen. Jede Asana, jede bewusste Atemübung, jede Meditation ist wie eine Einladung, wieder in Kontakt mit uns selbst zu treten. Wenn wir uns in Trikonasana (Dreieck) weit öffnen, spüren wir, wie innerer Druck nachlässt. Im Schulterstand lösen wir die Last von Nacken und Schultern – und oft auch von unseren Gedanken.

Die stille Kraft der Seele

Besonders berührt mich die Vorstellung, dass unsere Seele dabei still und unerschütterlich an unserer Seite ist. Sie leidet nicht, auch wenn Körper und Geist aus dem Gleichgewicht geraten. Sie wartet geduldig darauf, dass wir uns wieder mit ihr verbinden – durch Achtsamkeit, Selbstfürsorge und liebevolle Bewegung. Für mich ist Yoga deshalb weit mehr als körperliches Training. Es ist ein Weg, den eigenen inneren Frieden wiederzufinden – und damit auch die Kraft, gesund zu bleiben. Wenn wir die Signale unseres Körpers ernst nehmen, uns Zeit für uns selbst nehmen und bewusst atmen, schaffen wir Raum für Heilung.

Heilung beginnt mit Zuhören

Vielleicht magst du heute einmal innehalten. Spür kurz in dich hinein: Was möchte dein Körper dir sagen? Welche Gedanken oder Gefühle tragen gerade zu deinem Befinden bei? Und welche kleine Bewegung – ein sanftes Strecken, ein tiefer Atemzug – könnte dir jetzt guttun? Denn genau da beginnt Heilung: in dem Moment, in dem wir zuhören.

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